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Wir sind da – Fachtagung für Rassismuskritische Migrationspädagogik

9. Oktober 2024 | 17:00 - 11. Oktober 2024 | 13:30

 

 

Anlässlich unseres 20-jährigen Bestehens  laden wir alle ein, die uns jahrelang begleitet und geprägt haben, genauso wie alle, die weiterhin mit uns die kommenden Jahre gestalten möchten. Bei unserer Fachtagung möchten wir einerseits unsere inhaltliche Entwicklung Revue passieren lassen und gleichzeitig versuchen Visionen zu schaffen, die uns allen eine Zukunft ermöglichen, in der ein gutes Miteinander für alle Realität sein kann 

Das Programm:

Der Eröffnungsabend findet mit einem musikalischen Kabarett mit Nadina Memagić statt.

Foto: Nadina Memagić

 

 

Nadina Memagić ist multidisziplinäre Künstlerin mit Schwerpunkt auf Musikkabarett.

Die gebürtige Bosniakin hat eine Ausbildung in Tanz, Gesang und Schauspiel in Hamburg abgeschlossen und engagierte sich ehrenamtlich beim Zahnräder Netzwerk. Sie ist Ideengeberin und Mitgründerin des „ausARTen“ Festivals und des Start-ups RAHATNOOK, für das sie als Fotografin und Creative Director tätig war. 2021 war sie Fellow der Datteltäter Academy, 2023 der Akademie für Islam in Wissenschaft und Gesellschaft an der Goethe Universität in Frankfurt. Sie überlebt München. Seit zehn Jahren.

 

 

Vortrag: Ouassima Laabich

Was wäre, wenn?: Wir erinnern, wer wir sein könnten.

Inmitten erschütternder rassistischer Realitäten, die sich strukturell, institutionell und gesellschaftlich niederschlagen, welche Strategien tun sich auf, um in Anerkennung jener Gegenwarten für ein Morgen zu streiten, dass gerechter ist? Welche Rolle spielt die politische und soziale Bildungsarbeit hierbei und wie materialisieren sich Solidarität, Widerstand und Community-zentriertes Wirken? Was wäre, wenn wir diese Wege gemeinsam bestreiten würden und erinnern, wer wir sein könnten und können?

Foto: Marlene Burz

 

Ouassima Laabich initiierte und leitet das innovative Projekt “Muslim Futures”  (www.muslimfutures.de) im Superrr Lab, das kritisches Zukünfte Denken,  Kunst, Digitalisierung und Politics of Imagination miteinander verbindet, um gerechtere Zukünfte zu gestalten. Als Doktorandin der Politikwissenschaft an der FU Berlin und Fellow/Visiting Researcher an der Yale University ist ihr akademischer Weg geprägt von einer intensiven Auseinandersetzung mit Empowerment-Strategien, disruptiven Praktiken und Critical Muslim Studies. Ouassimas globale Perspektive wird durch ihren Master in Public Policy (Hertie School) und Politik des Nahen Ostens sowie durch Gastvorlesungen in Kuala Lumpur, Kapstadt und Nijmegen bereichert. Sie ist bekannt für ihre anregenden Diskussionen und kritischen Interventionen und zeichnet sich als Speakerin und Moderatorin aus, die in sektorübergreifenden Kontexten Räume für Reflexion und Transformation schafft.

 

 

 

Vortrag: Gilda Sahebi

Alle sprechen von Demokratie – was ist das überhaupt? Vorstellungen über eine demokratische Gesellschaft gehen in allen Teilen dieser Gesellschaft auseinander. Es braucht Debatten, es braucht Menschen, die zuhören und bereit sind, unterschiedliche Perspektiven nicht nur auszuhalten, sondern zu ehren. Denn Demokratie und Vielfalt im besten Sinne bedeuten, dass kein Mensch in der Gesellschaft mehr oder weniger Wert hat als der andere. Um das Realität werden zu lassen, müssen viele Erzählungen verändert werden – ob das funktionieren kann, liegt an jedem einzelnen Menschen.

Foto: Hannes Leitlein

 

 

 

 

Gilda Sahebi ist ausgebildete Ärztin und studierte Politikwissenschaftlerin. Ihr journalistisches Volontariat absolvierte sie beim Bayerischen Rundfunk, als freie Journalistin arbeitet sie mit den Schwerpunkten Antisemitismus und Rassismus, Frauenrechte, Naher Osten und Wissenschaft. Sie ist Autorin für die »taz« und den »Spiegel« und arbeitet unter anderem für die ARD. Ihre Bücher „»Unser Schwert ist Liebe« Die feministische Revolte im Iran“ und „Wie wir uns Rassismus beibringen. Eine Analyse deutscher Debatten“ erschienen 2023 und 2024 beim S. Fischer Verlag.

 

 

Vortrag: Paul Mecheril

Rassismuskritik in Zeiten des nationalen Vorrangs.

INFOS FOLGEN

Foto: Jugendbildungsstätte Unterfranken

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Workshops

“Antimuslimischer Rassismus” mit Melina Borčak

Antimuslimischer Rassismus ist ein riesiges Problem. Doch zu viele Leute denken, Muslime würden bauchtanzend von einem Terroranschlag zum nächsten rumdschihadieren. Vieles daran
beginnt mit der Sprache.

Melina Borčak analysiert sprachliches Framing und Denkmuster, die uns trotz bester Absichten unbewusst in Rassismus abdriften lassen. Und erklärt, wie wir es alle besser machen können.
Dazu gibt es interaktive Übungen, wo das Wissen gleich angewendet werden kann an Beispielen aus Alltag und Medien.

Foto: Melina Borčak

 

 

 

Melina Borčak ist Journalistin, Bestseller-Autorin und Filmemacherin, u.a. für CNN, arte, Deutsche Welle. Sie arbeitet auch direkt für ihre Community, für 100.000 Follower auf
verschiedenen Plattformen. Seit 2015 lebt sie in Deutschland und arbeitet u.a. zu den Schwerpunkten (antimuslimischer) Rassismus, Genozide und antirassistische Medienkritik.
Ihr Buch “Mekka hier, Mekka da – Wie wir über antimuslimischen Rassismus sprechen” ist Spiegel Bestseller. Mehr Informationen: melinaborcak.com/de

 

 

 

“Für einen feministischen Weg zur Männlichkeit” mit Naim Balıkavlayan

Wir leben in scheinbar polarisierten Zeiten.

Manche sprechen von “Genderwahn” und verteidigen traditionelle Geschlechterrollen. Andere wiederum vertreten die Auffassung, dass es mehr als nur zwei Geschlechter gibt. Ungeachtet dessen stellt sich die Frage, wie wir Geschlechtertzuschreibungen verinnerlicht haben und diese so rekonstruieren können, dass es andere nicht unterdrückt oder benachteiligt.

Lasst uns gemeinsam Wege finden, wie unterschiedliche Geschlechtsidentitäten respektiert und gleichberechtigter gelebt werden können. Wie können wir  eigene patriarchale Strukturen erkennen, aufbrechen und v. a. Männlichkeit neu denken? Durch kreative und interaktive Methoden wollen wir Handlungsmöglichkeiten entdecken, um ein inklusives und gerechtes Miteinander zu fördern.

Seid dabei und phantasiert mit uns eine sexismus-, rassismus- und klassismusfreiere Welt, in der möglichst viele Chancengerechtigkeit erfahren können!

Foto: Naim Balıkavlayan

 

 

 

 

 

 

 

Naim Balıkavlayan lebt in Berlin und wirkt dort bei der Johanniter Unfallhilfe Berlin-Brandenburg in der Lohnarbeit als Bildungsreferent*in zu unterschiedlichen Vielfaltsthemen. Überdies berät Naim* freischaffend zu Vielfalt und Antidiskriminierung und gibt Workshops dazu.

 

Relevanz intersektionaler Verschränkungen im pädagogischen Kontext am Beispiel des Rassismus gegen Sinti und Roma und Queer-Feindlichkeit” mit Silas B. R. Kropf

In diesem interaktiven Workshop werden Lehrkräfte, Studierende und Sozialarbeiter:innen die Bedeutung intersektionaler Ansätze im pädagogischen Kontext erkunden. Anhand der spezifischen Beispiele von Rassismus gegen Sinti und Roma sowie Queer-Feindlichkeit werden wir die komplexen Überschneidungen und Wechselwirkungen dieser Diskriminierungsformen analysieren. Ziel ist es, ein tieferes Verständnis für die Herausforderungen und Bedürfnisse betroffener Gruppen zu entwickeln, praxisorientierte Strategien für eine inklusive und diskriminierungsfreie Bildung zu erarbeiten und den eigenen Handlungsspielraum zu reflektieren.

Foto: Silas B. R. Kropf

 

 

 

Silas B. R. Kropf, B.A. Soziale Arbeit und M.A. Organisations- und Personalentwicklung, ist deutscher Sinto aus Hanau und Vorsitzender von MIA – Melde- und Informationsstelle Antiziganismus e.V. Neben seiner hauptberuflichen Tätigkeit in der Unternehmensberatung ist er als freiberuflicher Referent für Bildung und zivilgesellschaftliches Engagement mit den Schwerpunkten Antiziganismus und Intersektionalität tätig. In diesem Rahmen arbeitet er regelmäßig mit Lehrkräften, Schulen und anderen Institutionen zum Thema des Antiziganismus im Bildungssystem. Als Mitglied der Unabhängigen Kommission Antiziganismus untersuchte er im Auftrag der Bundesregierung den Antiziganismus in Deutschland. Darüber hinaus engagiert er sich in unterschiedlichen Vereinen und Initiativen. Parallel promoviert er am Institut für Erziehungswissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin zum Thema Demokratiebildung im Kontext  zivilgesellschaftlicher Organisationen.

 

 

Schreibworkshop: “Die Poetisierung des Abendlandes” mit Christina Warmann und Barış Yüksel

Der Workshop beginnt mit einem kurzen Kennenlernen der Teilnehmenden. Es gibt dann einen Input zu widerspenstigem Schreiben und der Geschichte von migrantischer Widerstandsliteratur in Deutschland. Im Anschluss gibt es verschiedene Schreibimpulse und gemeinsames Schreiben. Das Ziel ist es gerade Menschen in den Fokus zu nehmen, die in der aktuellen Literaturlandschaft nicht repräsentiert werden und auch nicht die selbe Unterstützung wie die Mehrheitsgesellschaft erfahren. Durch theoretische und praktische Impulse soll die Selbstsicherheit im Hinblick auf das eigene kreative Schreiben gestärkt werden und auch Platz für Traumata und Erfahrungen mit rassistischen Erlebnissen geboten werden, um einen selbstbewussteren Umgang damit zu fördern.

Foto: Christina Warmann

 

 

 

 

 

 

Christina Warmann (sie/ihr) ist 28 Jahre alt, Gastarbeiterkind 2. Generation, Politikwissenschaftlerin und arbeitet im Würzburger Bündnis für Demokratie und Zivilcourage. Themenschwerpunkte in ihren politischen Slam-Texten liegen bei Erinnerung, Zivilcourage, Klassimus, Sexismus und Mutterschaft.

 

 

Foto: Lisa-Marie Kaspar

 

 

 

 

 

 

Barış Yüksel ist Autor und arbeitet als Soziologe zu Rassismus und postmigrantischer Erinnerungskultur. Er ist Co-Autor der Anthologie  “»Und so blieb man eben für immer« Gastarbeiter:innen und ihre Kinder” und hat verschiedene Texte und Gedichte für  z.B. renk., Literarische Diverse oder Der Schnipsel publiziert. Neben dem Schreiben setzt er sich in Würzburg mit dem Verein KUlturS e.V. gegen Rassismus und für eine gleichberechtigte gesellschaftliche Teilhabe ein. Er hat u.a. das Format Würzburger Woche gegen Rassismus initiiert.

 

 

“Die Vision einer ‘Beloved Community’? – Ansatz und Haltung eines Anti-Rassismus in der Kirche und darüber hinaus.” mit Austen Peter Brandt und Flor.ian Fischer

Rassismus ist Teil unseres Alltags. Auch im Leben und Wirken in kirchlichen Räumen spielt er eine Rolle. Dabei ist die Auseinandersetzung mit Rassismus oft mit Schmerz, Trauer und Wut, oder auch mit Unsicherheit, Sprach- und Orientierungslosigkeit verbunden. Rassismus trennt. Rassismus verhindert Begegnung. Wie können wir unterschiedliche Erfahrungen und Perspektiven im Rassismus miteinander ins Gespräch bringen, auf eine Art, die stärkend ist? Wie können wir etwas Gemeinsames aufbauen, ohne Rassismus dabei zu  verharmlosen? Wie kann eine anti-rassistische Haltung aussehen, die Hoffnung bringt?

In diesem Workshop möchten die Trainer Austen P. Brandt und Flor.ian Fischer von Phoenix e.V. ihre unterschiedlichen Wege und Erfahrungen in Bezug auf Rassismus teilen. Sie möchten sich mit den Teilnehmenden auf die Suche begeben, welche Möglichkeiten es in einem Anti-Rassismus geben kann, der die verschiedenen Lebenserfahrungen und Perspektiven anerkennt und dabei trotzdem gemeinsame Wege sucht.

Foto: Austen Peter Brandt

 

 

 

 

Austen Peter Brandt, ev. Pfarrer i.R., Mitbegründer von Phoenix e.V., seit 1988 Empowerment- und Anti-Rassismus Trainer. Für seine Anti-Rassismus-Arbeit erhielt er das Bundesverdienstkreuz und den Aachener Friedenspreis.

 

Foto: Flor.ian Fischer

 

 

 

 

 

 

 

Flor.ian Fischer, Anti-Rassismus Trainer bei Phoenix e.V., arbeitet zu Weißsein, Männlichkeit & gegen Diskriminierung. Zusammen mit ManuEla Ritz hostet er grenzenlos. der p.ostcast – ein Podcast zu Ost-West Diskriminierung.

 

“Rassismussensible Schule” mit LERAconnect – Lehrkräftenetzwerk für Empowerment und Rassismussensibilität

Der interaktive Workshop konzentriert sich darauf, ein tieferes Verständnis für Rassismus zu schaffen und praxiserprobte Ansätze zur Förderung einer rassismussensiblen Schulgemeinschaft zu entwickeln

Foto: LERAconnect

 

 

 

LERAconnect – Lehrkräftenetzwerk für Empowerment und Rassismussensibilität: In unseren Fortbildungen zur Rassismusbekämpfung in Schulen haben wir eine Vielzahl engagierter Pädagogen mit großem Interesse an diesem Thema getroffen. Wir haben beobachtet, dass viele Lehrkräfte an verschiedenen Standorten isoliert gegen Bildungsungerechtigkeit kämpfen. Aus diesem Grund entstand die Idee, diese Lehrkräfte zu verbinden, um gegenseitige Unterstützung zu bieten, gemeinsam zu wachsen und erprobte Methoden im Umgang mit Rassismus in der Schule zu teilen. Zusammen für eine gerechtere Bildung. 

 

 

 

Dieses Projekt wird aus dem ‚Demokratiebudget‘ des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales durch den Bayerischen Jugendring gefördert

                                                             

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